Frauenkraft im Jahreskreis ~ Die Feste unserer Vorfahr*innen

Frauenkraft im Jahreskreis ~ Die Feste unserer Vorfahr*innen

Feste durchbrechen unseren Alltag. Sie schenken Freude, lassen uns mit uns selbst und mit anderen Menschen verbunden fühlen.

Jahreskreisfeste sind eine besondere Art mit anderen Frauen den Zyklus der Jahreszeiten im rituellen Setting in der Natur zu feiern, Gemeinschaft und unser FrauSein zu erfahren. Wir feiern jedes Frauenritual in der Natur.

Was sind Jahreskreisfeste?

Jedes Jahr ist anders und wiederum gleich – ein Zyklus wiederkehrender Phasen von Wachsen und Vergehen. Jede Jahreszeit hat ihre eigenen Qualitäten, Energien und Weisheiten. Der Kreislauf des Jahres kann als Vorbild für die unterschiedlichen Facetten des Lebens wie auch für die stetige Wandlung und Veränderung im Leben dienen.

Mit den 8 Jahreskreisfesten werden die natürlichen Prozesse und deren Bedeutung für unser Leben gefeiert.

4 Feste kennzeichnen den Beginn einer jeden Jahreszeit: Wintersonnenwende, Frühlingstagundnachtgleiche, Sommersonnenwende, Herbsttagundnachtgleiche. Diese Feste sind Sonnenfeste, ausgerichtet am Sonnenstand. Zwischen den Sonnenfeste liegen 4 Mondfeste: Brigid, Beltane, Lammas, Samhain. Die Namen dieser Feste sind dem Keltischen entlehnt.

Die Kelten teilten das Jahr nicht in 4 Jahreszeiten, sondern in 2 – die dunkle Jahreszeit beginnend am 1. November und die helle Jahreszeit beginnend am 1. Mai. Sie orientierten sich an der Natur. Alles Leben entsteht in der Dunkelheit. Die Samen der Pflanzen beginnen ihr Wachstum verborgen im Schoß der Erde, die Eizelle wird im Schoß der Frau befruchtet und das Kind wächst in der Dunkelheit der Gebärmutter heran.

Demnach begann der Jahreskreis der Kelten mit Samhain, dem Fest zu Beginn der dunklen Jahreszeit.

Die 8 Jahreskreisfeste

NameZeitBedeutung im Jahreskreis
Samhain 1. NovemberLoslassen I Trauern
Wintersonnenwende21. DezemberTiefste Dunkelheit I Wiederkehr des Lichts
Imbolc1. FebruarNeubeginn I Vision
Frühlingstagnachtgleiche21. MärzGleichgewicht I Wachstum
Beltane1. MaiSinnlichkeit I Lebensfreude
Sommersonnenwende21. Junihöchste Sonnenkraft I Wende
Lammas1. AugustErnte I Fülle I Abschied
Herbsttagnachtgleiche21. SeptemberDank I Bilanz ziehen

 

Warum feiern wir die Jahreskreisfeste?

Mit den Kräften der Jahreszeit verbinden

Wir feiern die Feste unserer Vorfahr*innen heute auf unsere Weise. Wir verbinden uns mit den Kräften, die in der jeweiligen Zeit besonders stark sind.

Für Stadtmenschen ist es eine wunderbare Art, sich mit der Natur rückzuverbinden. Früher haben die Menschen viel stärker eingebunden in die Natur gelebt. Unsere Körper sind noch immer auf die natürlichen Zyklen programmiert.

Doch in den Städten und im modernen Leben, spüren wir die natürlichen Zyklen in ihrer Feinheit kaum noch. Oft arbeiten und leben wir sogar dem Rhythmus der Natur und den Energien der jeweiligen Zeit entgegen. Im Herbst kommt die Natur zur Ruhe, zieht sich zurück. So wünschen es sich auch unsere Körper. Doch häufig beginnen wir neue Projekte im Herbst und setzen unsere Kraft in den Neuanfang. Die Energie für Neues ist jedoch die Frühlingsenergie. Indem wir die natürlichen Zyklen missachten, brennen wir aus.

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In den Jahreskreisfesten erleben wir die jeweiligen Phasen der Natur ganz bewusst. Dadurch verbinden wir uns mit den Qualitäten und Energien der Zeit. Wir lernen sie wahrzunehmen und können unser Leben besser darauf anpassen.

Wir erfahren unser Leben bewusster und gestalten es entsprechend. Wir spüren hin, was gut für uns ist. Anstatt gegen Müdigkeit mit Aufputschmitteln anzukämpfen, gönnen wir uns die Zeit der Ruhe im Winter, schonen unsere Kräfte, träumen unsere Visionen und warten auf den Frühling, um sie in die Tat umzusetzen. Wir gehen mit den Rhythmen, die die Natur uns lehrt und erleben bewusst, wie stark wir mit den natürlichen Zyklen verbunden sind.

Mit Veränderungen besser umgehen

Wir verbinden uns mit den jeweiligen Qualitäten der Jahreszeit und erleben durch die Erfahrung den ewigen Zyklus von Geburt, Wachstum, Fülle, Vergänglichkeit und Wiederentstehen. Wir werden bewusst für den Kreislauf der Jahreszeiten, in dem sich alles ständig verändert, aber eben auch jährlich wiederkehrt.

Das hilft uns, Krisen und Veränderungen in unserem Leben als das zu nehmen, was sie sind: Prozesse des Wandels. Wir werden flexibel.

Mit unserer weiblichen Kraft verbinden

Durch das bewusste Erleben des Jahreszyklus, verbinden wir uns mit unserer Weiblichkeit. Frauen sind zyklische Wesen. Jeder Zyklus hat die vier Phasen des Jahres – Frühling, Sommer, Herbst und Winter, mit ihren entsprechenden Qualitäten.

In den Ritualen im Jahreskreis verbinden wir uns mit den Qualitäten der Phasen. Damit verbinden wir uns mit unserer Weiblichkeit, physisch/materiell über den Körper und spirituell.

Jahreskreis

Göttinnen: Archtypen für weibliche Vielfalt

Unsere Vorstellungen davon, was Frausein bedeutet sind auch heute noch von christlichen Moralideen gesprägt. Im Christentum ist Frausein auf die asexuelle Mutter, leidensfähig, demütig, vor allem zweitrangig reduziert. Heute kommt noch jugendlicher Schönheitswahn und die freizügige sexuell unverkrampfte erfolgreiche Businessfrau dazu. In diesem Spannungsfeld bewegen sich Frauen heute immer noch.

Aber Frausein ist sehr viel vielfältiger. Die Vielfalt ist in den Göttinnenbildern und Geschichten ausgedrückt. In den überlieferten Mythen und Göttinnengeschichten wird Frausein vielfältig und lebendig dargestellt. Frauen haben darin unabhängig von einem Mann Macht, Würde und Autorität.

Es gibt die jungen, freien und intellektuellen, die kämpferischen Amazonen und Frauen, die Frauen lieben. Daneben gibt es die sinnlich-erotischen und lustvollen Frauen und diejenigen Frauen, denen die Beziehungen zu einem Mann und Mutterschaft wichtig sind.

Und es gibt Bilder von älteren, reifen, eigenständigen, mächtigen und unerschrockenen Frauen, die mit ihrer Weisheit und Würde Autorität haben und Anerkennung und Respekt verdienen.

In den alten ganzheitlichen Mythen haben alle Emotionen einen Platz und dürfen sein, nicht nur die sogenannten positiven wie Liebe, Freundlichkeit und Friedfertigkeit, sondern auch die weniger angesehenen wie Wut, Neid und Zerstörungskraft.

In diesen Mythen hat auch jedes Lebensalter der Menschen einen Platz und wird geachtet. Vor allem werden alle Altersstufen der Frau, die eingebunden sind in den rhythmischen und zyklischen Ablauf des Lebens, benannt und gewürdigt.

 

In den Mythologien lassen sich die großen ganzheitlichen Göttinnen meist in 3 manchmal auch in 4 Aspekten wiederfinden:

  • die weiße Göttin – jung, unabhängig, assoziiert mit dem aufgehenden Mond – Brigid, Saraswati, Artemis, Inanna
  • die rote Göttin – sinnlich, fruchtbar und mütterlich, assoziiert mit dem Vollmond – Ainé, Freya, Lakshmi, Aphrodite, Astarte
  • die schwarze  Göttin – alt, weise, Göttin des Todes und der Unterwelt, assoziiert mit dem dunklen Mond – Kali, Ereskigal, Persephone, Hel, Hekate
  • die schwarz-rote Göttin – die Schnitterin, die zur rechten Zeit machtvoll, klar und entschieden die Ernte einholt (symbolisch für die Zeit nach der Menopause), assoziiert mit dem abnehmenden Mond – Diana, Durga, Rheia, Karpo

Die vielfältigen Darstellungen und Zuständigkeiten der Göttinnen helfen uns alle Facetten von Weiblichkeit: Unabhängigkeit, zielgerichtetes und strategisches Handeln, spirituelle Anbindung,  Verletzlichkeit, Fürsorge um andere, Sinnlichkeit und viele mehr, in uns selbst zu entdecken und sie in unser Leben zu integrieren.

Wir können sie als Vorbild nehmen, um unsere eigene innere Vielfalt wieder zu entdecken.

Gestaltung der Rituale

Eröffnung

Wir gestalten gemeinsam den Altar mit Kräutern, Blumen, Symbolen und richten den Kreis her.

Mit dem Rauch heimischer Kräuter reinigen wir unsere Aura. Wir lassen damit bewusst unseren Alltag los und stimmen uns auf die Zeremonie ein.

Wir laden die Elemente, Energien und natürlichen Kräfte ein, mit uns zu feiern.

Hauptteil

Einstimmen auf die Zeitqualität, Körper- und Kreativübungen, sinnliche Naturerfahrung, Singen, Trommeln, Sharing u.v.m. bilden den Kern des Rituals.

Vollendung

Wir teilen Brot und Wein als Symbole für die Gaben der Erde und das lebenspendende Blut der Frauen. Jede Frau überreicht der nächsten Stück Brot und Wein mit guten Wünschen für die Frau.

In erster Linie haben wir Spaß an den Festen und der Verbindung im Frauenkreis.

Gleichzeitig leisten wir damit unseren ganz individuellen Beitrag für das ganze Frauenkollektiv und die Heilung der Erde.

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Daya Nalini Gudermuth

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Herzensgruß

Nalini

Coach & Mentorin für Frauen Empowerment | Diversity-Expertin | Interkulturelle Trainerin I Autorin | Ethnologin